Wer wir sind, woher wir kommen Und was uns so richtig fit hält

Ein Wolf im Haus

Der Wolf ist der direkte Vorfahre unserer Hunde. Schon lange gibt es eine enge Verbindung zwischen Wolf und Mensch, die beiden gedient hat: Den Wölfen, weil sie in der Nähe der Menschen Nahrung fanden, den Menschen, weil die Wölfe ihre Lager sauber hielten. Später, als Wolfswelpen in menschlicher Obhut groß wurden, nahm die Fluchttendenz dieser Tiere zunehmend ab und sie entwickelten sich zu Jagdgenossen, die eng mit ihren Menschen zusammenlebten.

Der Wolf ist ein reiner Fleischfresser, pflanzliche Nahrung spielt eine untergeordnete Rolle. Meist ernährt sich der Wolf von Frischfleisch, wenn nicht anders zu haben auch von Aas und bei ausbleibendem Jagderfolg auch schon einmal von Pflanzen.

Die Raubtiervergangenheit

Von ihrer körperlichen Ausstattung her sind Hunde Raubtiere und somit überwiegend Fleischfresser. Von der Raubtiervergangenheit des Hundes zeugen sein Raubtiergebiss sowie sein Verdauungsapparat mit dem für Fleischfresser typischen kurzen Darm.

Ebenso wie das Gebiss des Wolfes ist auch das Gebiss des Hundes gut dazu geeignet, seine Beute festhalten und zu zerteilen. Als reines Mahlgebiss etwa zum Mahlen von Getreide ist ihr Gebiss nicht ausgebildet. Ihre Kiefer bewegen sich nur auf und ab, nicht seitlich wie bei Pflanzenfressern. Zudem besitzt der Speichel des Hundes und des Wolfes weder das Enzym Ptyalin, das pflanzliche Zellstrukturen aufknacken kann, noch Amylase zur Stärkeverdauung.
Pflanzenfresser

Pflanzenfresser . . .

müssen Gras und Blätter gründlich zermahlen und haben einen langen Darm, oftmals sogar mehrere Mägen mit mikrobiellen Gärkammern, wie es bei Kühen der Fall ist. Der Darm des Hundes hingegen ist wesentlich kürzer als der eines Pflanzenfressers.

Beginnt bei Pflanzenfressern die Verdauung bereits im Mund, so verdaut der Hund hauptsächlich im Dünndarm. Bei der natürlichen Nahrung des Hundes, dem rohen Fleisch (eines Beutetiers) beträgt die Passagezeit durch den Darm bei Rohfutter nur einen halben Tag. Diese Zeit reicht nicht aus, um die harten Zellwände von Getreiden und manchen Gemüsen aufzuschließen, weil bestimmte Enzyme, die gerade für die Aufschließung von Pflanzenfasern geeignet sind, beim Fleischfresser fehlen. Das führt zu einer auf Dauer schädigenden Belastung und kann zu einer Reihe von Erkrankungen führen.

Genießen oder schlingen, das ist hier die Frage

Zusätzlich haben Fleischfresser weit weniger Geschmacksknospen als Pflanzenfresser. Im Gegensatz zu Pflanzenfressern, die ihre Nahrung auf seine Bekömmlichkeit hin prüfen müssen, schlingen Hunde ihr Futter schnell und unbesehen hinunter: je besser der Geruch, desto schneller die Futteraufnahme. Ein Sättigungsgefühl setzt gerade bei konzentrierter Nahrung allerdings nicht ein. Da Hunde, wie auch andere Canidae, ursprünglich Vorratsfresser sind, können sie große Mengen an Nahrung aufnehmen, aber auch lange Zeit ohne Nahrung auszukommen.

Hunde sind Fleischfresser

Die an Hunde verfütterten Rationen reichen oft nicht aus, um den Hund so zu sättigen, dass er nicht nach mehr verlangt. Kennt man aber sein Fressverhalten und beachtet, dass der Fressvorgang meist in Minuten oder sogar Sekunden abgeschlossen ist, lässt sich mit seinem „Betteln“ nach mehr Futter bestens umgehen. Übrigens: Die Natur bietet kein Welpenfutter (auch kein Senior- und Rassefutter)! Wenn der (Wolfs) Welpe von der Zitze entwöhnt wird, bringt ihm das Muttertier von der Beute mit oder füttert mit hochgewürgtem Fleisch.

Der Hund ist also ein Fleischfresser (Karnivore), der etwas Gemüse und Obst mit etwas Pflanzenöl liebt, während auf Getreide weitgehend verzichtet werden sollte.